Kriterien für ein gutes Praktikum
Ob in den Sommerferien oder auch im Zuge eines Studiums – viele Schüler und Studenten interessieren sich für Praktika, damit sie einerseits Geld verdienen und andererseits auch Berufserfahrung sammeln können. Doch Schüler und Studenten müssen vorsichtig sein: Nicht jedes Unternehmen geht freundlich mit den Praktikanten um; mitunter freuen sie sich nur über eine sehr günstige Hilfskraft, die sogar wochenlang auf das Geld warten muss. Zudem gibt es sehr wohl auch Praktika-Stellen, die keinesfalls einen positiven Einfluss auf die spätere Berufslaufbahn haben – wer nur Kaffee kochen und Kopien von irgendwelchen Schreiben anfertigen soll, der verschwendet am Ende seine Zeit. Schüler und Studenten, die auf der Suche nach Praktika-Plätzen sind, sollten daher im Vorfeld Informationen über die jeweiligen Stellen einholen, mitunter im Internet nach Erfahrungsberichten suchen und auch ein paar Tipps und Tricks berücksichtigen. Sehr wohl können auch Freunde oder Kollegen gefragt werden, die bereits ein Praktikum absolviert haben – waren diese zufrieden, so kann natürlich auch mit dem Unternehmen Kontakt aufgenommen werden. Besonders von Vorteil ist die Tatsache, wenn die Freunden oder Kollegen noch die Kontaktdaten der damaligen Ansprechperson haben, sodass gleich direkt die richtige Person kontaktiert wird.
So findet man einen guten Praktikumsplatz
Natürlich ist es gar nicht so einfach – es gibt viele Unternehmen, die Praktikanten einstellen. Genau deshalb sollte der zukünftige Praktikant auf ein paar Kriterien und Qualitätsmerkmale achten, sodass er am Ende sicher sein kann, eine gute Stelle gefunden zu haben. Zu Beginn ist es natürlich die Stellenbeschreibung von enormer Bedeutung. Kann das theoretische Wissen aus dem Studium oder aus der Schule auch direkt in der Praxis angewendet werden? Können die Voraussetzungen und Anforderungen erfüllt werden? Welche Aufgaben erwarten den Schüler oder Studenten? Was muss er im Zuge der Bewerbung berücksichtigen? Ist eine Lenkerberechtigung erforderlich oder mitunter ein bestimmtes Studium oder gar schon ein Abschluss? Erfüllt der Bewerber alle Voraussetzungen, so wird er – im Idealfall – kontaktiert und zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen. Im Zuge des Vorstellungsgesprächs sollten auch ein paar Fragen gestellt werden, die der Student oder Schüler im Vorfeld ausarbeiten sollte. Welche Aufgaben erwarten den Praktikanten? Besteht die Möglichkeit, dass er vom Unternehmen übernommen wird, sofern er überzeugt hat? Wie hoch ist die finanzielle Entschädigung? Zudem sollte der Praktikant wissen, wer sein Betreuer oder Ansprechpartner ist, ob er in alle oder nur in ein paar Bereiche zum Einsatz kommt und ob er nach Absolvierung des Praktikums auch ein dementsprechendes Praktikumszeugnis bekommt. Das Zeugnis ist vor allem für spätere Bewerbungen von Vorteil, da der zukünftige Arbeitgeber bereits erkennen kann, dass es sich um keinen jungen Berufseinsteiger handelt. Stellt das Unternehmen kein Zeugnis (oder keine Bestätigung) aus, so sollte sich der Student oder Schüler sehr wohl die Frage stellen, ob er die Stelle annehmen soll. Gibt es keinen Nachweis, so spielt das Praktikum – vor allem für die weitere Berufslaufbahn – keine wesentliche Bedeutung. Auch dann, wenn der Vorgesetzte das Gefühl vermittelt, dass es sich um eine reine Hilfstätigkeit handelt und der Praktikant wohl keine neuen Fertigkeiten erlernen wird, sollte man sich für ein anderes Unternehmen entscheiden. Spekuliert der Praktikant mit einer Festanstellung, wobei diese schon im Vorfeld ausgeschlossen wird, ist es ebenfalls fraglich, ob die Stelle angenommen werden sollte.
Die Kriterien
Bei guten und empfehlenswerten Praktika sollten zahlreiche Dinge selbstverständlich sein. Jedoch gibt es Unternehmen, die Praktikanten nicht sonderlich „freundlich“ oder „gut“ behandeln; sucht der Betrieb nur eine sehr günstige Hilfskraft, die in Wahrheit nur die Urlaubsvertretung ist, sollte das Angebot abgelehnt werden. Genau deshalb ist es wichtig, dass der Schüler oder Student auf folgende Kriterien achtet, die von Seiten des Unternehmens erfüllt werden:
Der Praktikant erhält bereits zu Beginn einen Praktikumsvertrag. Der Vertrag sollte folgende Punkte regeln: Dauer des Praktikums, die Vergütung/Entschädigung, die Arbeitszeiten, der Ansprechpartner, Tätigkeitsfeld und auch Aufgaben, etwaige Urlaubsansprüche und auch die Regelungen im Krankheitsfall. Finden sich in dem Vertrag Punkte, die dem zukünftigen Praktikanten nicht zusagen, sollte er diese ansprechen; treten Fragen auf oder sind einige Punkte nicht klar definiert, sollten diese – natürlich noch bevor der Vertragsunterzeichnung – besprochen werden.
Der Praktikant muss auch seine Rechte und Pflichten kennen. So etwa, nach wie vielen Stunden eine Pause zusteht, ob es in dem Unternehmen einen Betriebsrat gibt oder auch, ob eine Verschwiegenheitspflicht herrscht. Mitunter gibt es auch interne Regelungen, die zu befolgen sind. So etwa, wann der frühestmögliche Arbeitsbeginn ist, ob mitunter Überstunden bezahlt werden oder ob auch an Samstagen oder an Wochenenden gearbeitet werden muss.
Wie bereits erwähnt, sollte der Praktikant ein Praktikumszeugnis ausgestellt bekommen. In dem Zeugnis sollte stehen, wie lange das Praktikum gedauert hat, welche Aufgaben übernommen und welche (neuen) Fertigkeit erworben wurden. Je detaillierter das Praktikumszeugnis, umso besser für die weitere Berufslaufbahn. Standardschreiben gehören zwar zum Alltag, mitunter kann der Vorgesetzte jedoch auch gefragt werden, ob er ein ausführliches und detailliertes Zeugnis ausgestellt.
Natürlich sollten im Vorfeld auch die Aufgaben besprochen werden, die der Praktikant übernehmen darf (oder soll). Wichtig ist, dass das Praktikum abwechslungsreich ist. Wer ständig dieselben Aufgaben macht, der wird am Ende kaum neue Fähigkeiten erlernen können. Wichtig ist, dass daher mehrere Aufgaben übernommen werden dürfen.
Besteht die Möglichkeit, dass der Praktikant von der Firma übernommen wird, sofern er auch überzeugt hat? Viele Unternehmen suchen natürlich auch immer wieder neue Mitarbeiter, die im Zuge eines Praktikums gefunden werden sollen. Stellt das Unternehmen eine Übernahme in Aussicht, so sollte dieser Punkt sehr wohl im Vertrag angeführt werden. Eine Begründung, warum der Praktikant schlussendlich nicht übernommen wird, ist jedoch nicht erforderlich; entscheidet sich das Unternehmen gegen den Praktikanten, so muss er die Entscheidung zur Kenntnis nehmen.
Das Fazit
Der Praktikant sollte einen Betreuer, mehr als eine Aufgabe und auch einen Einblick in das gesamte Berufsfeld bekommen. Zudem ist es wichtig, dass es Feedback-Gespräche gibt und ein Praktikumszeugnis ausgestellt wird. Ist der Praktikant sicher, dass die Stelle alle Kriterien erfüllt, die für ein gutes Praktikum sprechen, so kann er das Angebot sehr wohl annehmen. Ist er jedoch unsicher oder mit einigen Regelungen nicht einverstanden, so ist es mitunter besser, wenn er andere Unternehmen kontaktiert, die ebenfalls Praktika-Plätze anbieten, jedoch attraktivere Aufgaben und Tätigkeiten in Aussicht stellen.