Wie bereite ich mich auf ein Praktikum vor?
Art und Zweck des Praktikums
Der Begriff „Praktikum“ kann sehr weit gefasst werden. Praktika werden aus einer Vielzahl verschiedener Beweggründe absolviert. Es gibt zum einen Pflichtpraktika, die in die Schullaufbahn integriert sind und, in der Regel, zur ersten Orientierung dienen sollen. Zum anderen gibt es freiwillige Praktika, die diverse Zwecke erfüllen können. Sie können z.B. helfen sich darüber Klarheit zu verschaffen, ob eine angestrebte Ausbildung oder ein Studium, wirklich geeignet ist bzw. ob man selbst geeignet ist für eine bestimmte Tätigkeit. Des Weiteren gehören Pflichtpraktika mittlerweile bei vielen Studiengängen zum Studienverlaufsplan. Diese haben oft eine Mindestzeit von etwa 3 Monaten und sollen den Studierenden auf diese Weise ermöglichen erste Praxiserfahrungen zu sammeln, um ihnen so den Einstieg in das Berufsleben zu erleichtern. Je nach Rahmenbedingungen des Praktikums, unterscheiden sich demnach auch die notwendigen Vorbereitungen.
Wann sollte mit der Suche begonnen werden?
Unabhängig von Zweck und Dauer, sollte man sich bei jedem Praktikum im Vorhinein Klarheit darüber verschaffen, welche Bedingungen die Praktikumsstelle erfüllen sollte, welche Formalitäten zu klären sind u.s.w. Bei einem mehrmonatigen Praktikum im Rahmen des Studiums ist anzuraten sich frühzeitig, bestenfalls mindestens ein halbes Jahr im Voraus, auf Praktikumssuche zu begeben. Beliebte Unternehmen planen selbst oft ziemlich weit im Voraus und suchen demnach auch ihre Praktikanten mit Bedacht und einiger Vorlaufzeit aus. Zudem wird ein Großteil der Kommilitonen im gleichen Zeitraum auf Praktikumssuche sein, was die Konkurrenzsituation verschärft. Bei Auslandspraktika sollte möglichst noch früher mit der Suche begonnen werden, da hier noch weitaus mehr Organisation im Vorhinein notwendig ist.
Bewerbung
Für die Bewerbung um einen Praktikumsplatz gilt prinzipiell das gleiche wie für Bewerbungen, die man nach einer abgeschlossenen Ausbildung oder einem Studium, versendet. Die Bewerbung sollte in jedem Fall Anschreiben, Lebenslauf und relevante Zeugnisse enthalten. Viele Praktikumsstellen werden direkt ausgeschrieben. Wenn man jedoch besonderes Interesse an einem bestimmten Unternehmen hat, das derzeit keine Stelle ausgeschrieben hat, spricht nichts dagegen eine Initiativbewerbung zu versenden oder telefonisch nachzufragen.
Vorstellungsgespräche
Die Einladung zum Vorstellungsgespräch beim Wunschunternehmen, kann bereits als kleiner Erfolg verbucht werden. Damit es nun aber auch wirklich mit der Stelle klappt, sollte man sich gründlich auf diesen Termin vorbereiten. Dazu gehören in erster Linie ein passendes Outfit, Kenntnisse über das Unternehmen und auf dem Gebiet für das man sich beworben hat und Pünktlichkeit. Sollte das erste Gespräch nicht gleich zum Erfolg führen, ist das kein Grund an sich selbst zu zweifeln. Oft waren weder das Gespräch noch der Eindruck, den man hinterlassen hat schlecht. Möglicherweise hat ein anderer Bewerber einfach nur noch vertieftere Vorkenntnisse auf einem, für diese Stelle, sehr relevanten Gebiet. Demnach: weiter bewerben – vielleicht passt die nächste Stelle ohnehin viel besser!
Zusage – was dann?
Wenn schließlich ein Praktikumsplatz gefunden ist, gehen diverse organisatorische Arbeiten erst los. Wenn es sich um ein Praktikum im Rahmen des Studiums handelt, muss man sich in der Regel entweder mit einem Dozenten, der das Praktikum betreut oder mit dem Prüfungsamt in Verbindung setzen, um die Formalitäten zu klären und das Praktikum offiziell anzumelden. Wenn das Praktikum nicht in den Studienverlaufsplan integriert ist, sondern auf freiwilliger Basis absolviert wird, muss z.B. geklärt werden, ob man sich für diese Zeit exmatrikulieren muss, ob man weiter Bafög beziehen darf (bei Praktika auf freiwilliger Basis üblicherweise nicht), ob man sich anders versichern muss u.s.w.
Bei einem Praktikum im Ausland sind wieder andere bzw. weitere Dinge zu beachten. So sollte man sich frühzeitig um die Suche einer Unterkunft im Zielland kümmern sowie darum die eigene Wohnung bzw. das eigene Zimmer unter zu vermieten. Auch versicherungstechnisch muss geschaut werden, ob weitere Auslandsversicherungen notwendig sind oder ob der Versicherungsschutz vollständig durch den Arbeitgeber abgedeckt wird. Des Weiteren sollte man sich über Impfungen und Sprachkenntnisse Gedanken machen und das Transportmittel zum Ort des Praktikums frühzeitig buchen, da sich das meistens preislich positiv auswirkt.
weitere Vorüberlegungen
Sinnvoll ist es auch, sich bereits vor Beginn des Praktikums Gedanken darüber zu machen, welches genaue Ziel man hat und in welchem Bereich man durch das Praktikum vertieft dazu lernen möchte. Dass man im Unternehmen dann nicht nur seine Wunschaufgaben erledigen kann, ist völlig klar. Viele Unternehmen bemühen sich jedoch, ihre Praktikanten deren Stärken und Interessen gemäß einzusetzen. Zudem sollte man sich überlegen, ob man grundsätzlich, nach dem Praktikum, Interesse an einer festen Stelle bei seinem Arbeitgeber hat. Wenn das der Fall ist, bietet es sich an, diesbezüglich noch während des Praktikums sein Interesse zu bekunden. Vielleicht gibt es auch Möglichkeiten nicht jetzt direkt, sondern in einigen Monaten eine Stelle zu bekommen oder einen anderen Mitarbeiter zu vertreten, weil dieser beispielsweise in Elternzeit oder Pflegezeit geht.
Pflichtpraktika liegen üblicherweise eher am Ende des Studiums, da das theoretische Wissen vermittelt werden muss, bevor dieses in der Praxis angewendet werden kann. Daher schreiben viele Studenten ihre Abschlussarbeit, direkt im Anschluss an ihr Praktikum. Wenn dafür praktische Inhalte oder Befragungen notwendig sind, könnten diese im Unternehmen generiert werden. Auch das sollte man sich im Vorhinein überlegen und die Erlaubnis des Arbeitgebers einholen.