Der Schwerpunkt zählt: Was umfasst das Praktikum in einer Online-Marketing-Agentur?
Die Digitalisierung verändert das Arbeits- und Berufsleben nachhaltig. Ohne Netzkompetenzen geht es in vielen Branchen nicht mehr. Das Online-Marketing bildet dabei einen zentralen Baustein. Ein Beispiel liefern bayrische Berufsfachschulen, die ihren Lehrplan für die kaufmännische Ausbildung zum Schuljahr 2022/23 komplett überarbeiten. E-Business-Prozesse und dabei die tragende Rolle der angemessen Werbung rücken in den Mittelpunkt. Praktika in einschlägigen Agenturen sind dabei wichtig, um die Alltagsanforderungen zu erleben und zu erlernen. Doch werden diese tatsächlich derartigen Erwartungen gerecht? Worauf sollten sich Interessenten einstellen? Oder vereinfacht gesagt: Was umfasst ein Praktikum in einer Online-Marketing-Agentur?
Die Erwartungshaltung potenzieller Praktikanten
Die Leitfrage lässt sich nur in zwei Schritten beantworten. Erstens ist ein genauerer Blick auf die Erwartungshaltung potenzieller Praktikanten notwendig. Dieses Ergebnis lässt sich mit dem abgleichen, was einzelne Agenturen tatsächlich im Rahmen eines Praktikums offerieren. Für den ersten Teil ist eine Studie der Universität Maastricht mit dem Titel „Fachkraft 2030“ eine gute Hilfe. Diese bezieht sich zwar ausschließlich auf Studierende, aber für zahlreiche akademische Fächer ist das Online-Marketing inzwischen ebenfalls ein möglicher Bestandteil des späteren Arbeitslebens. Viele Ergebnisse lassen sich zudem verallgemeinern.
Erstens erwarten Studierende demnach Bezahlung für ihre Arbeit. Unbezahlte Praktika sind entsprechend wenig attraktiv. Zweitens möchten sie mit Fachbezug arbeiten. 47 Prozent der Studierenden haben beispielsweise einen entsprechenden Nebenjob. Weitere 37 Prozent würden eine solche Tätigkeit annehmen. Praktika müssen diesen Wunsch nach einem Fachbezug widerspiegeln. Insbesondere BWLer interessieren laut der Studie für das Online-Marketing. Sie erwarten also, hier eine Anwendung ihrer Studieninhalte erleben zu können.
Das Angebot der Agenturen
Online-Marketing ist eigentlich ein Sammelbegriff für eine Reihe unterschiedlicher Maßnahmen im Netz: Das Schalten von Werbeanzeigen zählt z.B. ebenso wie die Suchmaschinenoptimierung dazu. Die Häuser haben sich oft spezialisiert und schreiben Praktika gemäß ihrer Schwerpunkte aus. Eine SEO-Agentur arbeitet beispielsweise deutlich technischer als Spezialisten für Social Media-Marketing. Eine Auswertung einer Vielzahl entsprechender Anzeigen machte dabei einige Dinge deutlich, die für interessierte Praktikanten wichtig sind:
– Sie dürfen fast immer nach einer gewissen Einarbeitung eigenverantwortlich tätig sein.
– Längere Praktika werden bevorzugt.
– Schnupper-Praktika in unterschiedlichen Abteilungen sind zwar prinzipiell möglich, aber oft schätzen es die Agenturen mehr, wenn ein Praktikant in einem bestimmten Bereich tätig ist.
– Praktika werden grundsätzlich bezahlt.
– Die Kompetenzentwicklung der Praktikanten steht im Vordergrund. Agenturen nutzen Praktika auch als Instrumente, um Talente zu finden und dauerhaft zu rekrutieren.
Fazit: Der Blick auf den Agentur-Schwerpunkt zählt
Interessenten, die ein fachbezogenes Praktikum im Bereich Online-Marketing machen möchten, müssen sich also nach dem Schwerpunkt der Agenturen orientieren. Durch die Vielzahl der Tätigkeiten, die unter den Begriff fallen, gibt es interessante Angebote längst nicht nur für Auszubildende und Studierende im Wirtschaftsbereich. Informatiker, Webdesigner oder Psychologen werden beispielsweise ebenfalls fündig.